Dom Schleswig Südfenster

Technik: Bleiverglasung, Grisaillemalerei auf Opakglas, Farbglas, blaugraues Opakglas

Das Südfenster korrespondiert mit den historischen Chorfenstern, jedoch wird die Struktur der Ornamentfenster neu interpretiert. Die Gebrochenheit der Ornamente erzeugt eine feinteilige Spannung. Die rechte Hälfte ist in sich geschlossen und gleichförmig. Durch das Aufbrechen und Umformen der Ornamente in der linken Hälfte kommt Verletzbarkeit und Fragilität, aber auch Heilung zum Ausdruck. Das Fenster gewährleistet zugleich eine optimale Ausleuchtung des Bordesheimer Altars.

Die Überzüge sind glasmalerisch von Hand auf Überfangglas aufgetragen. Erst nach dem Einbrennen des Schwarzlots wurden die Glasstücke für die einzelnen Felder zugeschnitten. Rotes Glas in unterschiedlichen Schattierungen und Strukturglas setzen Akzente in der Fensterfläche. Den seitlichen Rahmen bildet ein durchgehender Fries aus blau-grauem Opakglas. Dies schafft einen harmonischen Übergang zu den historisch wertvollen Wandmalereien in der Fensterlaibung. Die Führung der Bleiprofile lehnt sich an das filigrane Bleinetz der gründerzeitlichen Fenster an. Auch in der Außenwirkung fügt sich das Fenster optisch in den Bestand ein.

Ausführung: Glaswerkstätten Schneemelcher, Quedlinburg (2022)
Foto: Annegrete Riebesel, Halle (Saale)